Trefft den Magier, der professionelles Hearthstone zur Wirklichkeit macht

Trefft den Magier, der professionelles Hearthstone zur Wirklichkeit macht
Nach eigener Aussage hat Che Chou einen „ziemlichen Traumjob“: die Leitung des Hearthstone-Esports. Che entdeckte seine Begeisterung für Hearthstone während seiner Zeit als Community- und Esports-Director für Xbox und entschied sich dazu, seine beiden Leidenschaften bei Blizzard zu vereinen. Er und sein Team helfen dabei, einige der größten Bühnen des Spiels, von der Hearthstone Championship Tour (HCT) bis zu den Hearthstone Global Games (HGG), zu bereiten. Wir haben uns mit Che ans Feuer gesetzt und ihn nach seinen Gedanken rund um Hearthstone-Esports befragt.

Also: Was genau machst du eigentlich?

„Meine Hauptaufgabe ist sicherzustellen, dass mein Team – welches eigentlich die ganze harte Arbeit bei HCT, HGG, Collegeprogrammen usw. macht – alles hat, was es für seinen Job braucht. Ich spreche außerdem viel mit dem Hearthstone-Team und der Blizzard-Leitung über die Richtung, die wir mit Hearthstone-Esports einschlagen wollen. Eigentlich ist es mein Job, den ganzen Tag über Hearthstone-Esports nachzudenken.“

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Wie viele Leute arbeiten am Hearthstone-Esports?

„Esports bekommt massenhaft Aufmerksamkeit und deshalb kommen eine Menge Leute in der ganzen Firma damit in Berührung und helfen, es zu dem zu machen, was es ist. In meinem direkten Team bei Blizzard Esports – wir suchen immer nach Verstärkung [lacht] und haben hier einen Link für euch – habe ich 10 Leute und für 2018 suchen wir nach zusätzlicher Unterstützung.“

Sind die Entwickler cool?

„Wir haben wirklich Glück, ein Entwicklerteam zu haben, dass bei allen Elementen des Esports so engagiert und involviert ist. Viel von dem, was wir an Feedback von Spielern und aus Datenerhebungen erhalten haben, haben wir zurück zum Hearthstone-Team getragen und sie haben es sich zu Herzen genommen. Ich arbeite wirklich gern mit einem Entwicklerteam, dass nicht nur an Esports glaubt, sondern ihn auch als wesentlichen Teil der Spielerfahrung sieht.“

Machen Banns es besser?

„Das ist die Erfahrung, die wir über die Zeit gemacht haben, und die das Spiel unserer Meinung nach ausgeglichener und kompetitiver macht. Wir versuchen damit auch für eine bessere Zuschauererfahrung zu sorgen – eine größere Klassenauswahl macht es interessanter zuzusehen.“

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Warum sind die Decklisten öffentlich?

„Wir denken, dass man seine Züge besser planen kann, wenn man weiß, welche Karten der Gegner mitbringt. Dadurch kann man besser kalkulieren und sein Bestes geben. In diesem Fall ist uns Können wichtiger als Unterhaltung.“

Was gefiel dir an der HCT 2017 am besten?

„Vor diesem Jahr war Hearthstone mehr oder weniger eine Studioproduktion in Hollywood. Eines unserer Ziele dieses Jahr war, zu sehen was passiert, wenn wir es einfach auf Tour schicken würden. Was würde passieren, wenn wir in verschiedene Städte reisen und die Leute aus der Region übers Wochenende ein Hearthstone-Event erleben lassen würden?

Das hat sich wirklich gelohnt – und es war eine Herausforderung. Die Produktionsumgebung ist bei jedem Event anders und nicht immer auf eine Übertragung ausgerichtet. Du musst dich außerdem um hunderte, wenn nicht sogar tausende Leute kümmern, die zu einem Event kommen. Es war einfach klasse zu sehen, dass die Leute vorbeikommen und manchmal den ganzen Tag bleiben um zuzusehen. Und wenn die Leute zu Hearthstone-Events kommen, schauen sie nicht nur zu – sie knüpfen auch neue Kontakte. Fireside Gatherings entstehen förmlich von selbst, wenn die Leute zusammenkommen.“

Okay, die besten Momente der diesjährigen Profi-Szene von Hearthstone: Los!

„Da gab es einige. Es war toll mit anzusehen, wie Typen wie DrJikininki oder DocPwn ins Rampenlicht treten konnten – das hat ihr Leben verändert. Ich denke dabei auch an Ant, der schon eine Weile an Wettkämpfen teilnimmt. Zu sehen, wie er es endlich unter die vier Besten in Shanghai geschafft hat und wie das sein Leben verändert hat, war fantastisch. Eine andere tolle Geschichte war, dass der langjährige Spieler Hoej – „Good Guy Hoej“, der einfach unglaublich positiv ist und schon so viel gespielt hat – in Shanghai endlich einen großen Sieg erringen und Spieler wie Kolento und andere hinter sich lassen konnte. Der Aufstieg von Japan in letzter Zeit ist auch sehr aufregend gewesen. Zu sehen, dass wir in Asien mit Japan einen Gegenpol zu Südkorea haben könnten, ist einfach spitze.

Ein weiteres Highlight war für mich das Finale der HGG auf der gamescom und die Leidenschaft des nationsbasierten Wettstreits am eigenen Leib spüren zu können. Als Leute in Deutschland Südkorea angefeuert haben, eben weil sie aus Südkorea kommen, war es fast wie bei den Olympischen Spielen. Es hat mir dieses Jahr wirklich gefallen.“

Wie geht es jetzt weiter?

„Wir freuen uns, dass Blizzard dem Esports in der Blizzard Arena Los Angeles ein offizielles Zuhause geben konnte. Dadurch können wir viel mehr Inhalte für Hearthstone entwickeln. Wir sind von diesem Ort begeistert – er ist sehr wichtig für den Esports von Blizzard.
Eine Sache, die ich an der HCT dieses Jahr wirklich mochte – und womit wir nächstes Jahr noch viel mehr machen könnten – ist, wie viele Leute auf der Welt zu Großturnieren zusammengekommen sind. Es gefällt uns richtig gut, dass Hearthstone dadurch international bleibt. Ich glaube, dass sich offline bei organisierten Events gegenüberzustehen die Richtung ist, in die Esports gehen sollte. Und nächstes Jahr möchte ich noch viel mehr in den HCT Major Circuit investieren.“

Danke Che!


Besucht uns dieses Wochenende in der Blizzard Arena Los Angeles zur HCT Summer Championship und lasst uns in den Kommentaren wissen, was euch am Hearthstone-Esports 2017 am meisten gefallen hat.